
Mit der Zertifizierung zum SAP Customer Center of Expertise (CCoE) Advanced gewährleistet IT.NRW als zentraler Dienstleister der Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen die Qualität der IT-Services für seine Kunden. Dank eines strukturierten, abgestimmten und einheitlichen Vorgehens im SAP-Bereich sind die Kundenanforderungen nun noch flexibler umsetzbar.
IT.NRW stellt als zentraler Dienstleister der Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen viele wichtige IT-Services für seine Kunden bereit. Dazu gehört z.B. im Bereich der SAP-Systeme das zentrale Bezügeverfahren für die gesamte Landesverwaltung mit rund 630.000 Abrechnungsfällen oder auch die Abwicklung des Elterngelds für Nordrhein-Westfalen. Hierbei steht neben der Wirtschaftlichkeit der damit verbundenen Services die Qualität der erbrachten Leistungen im Vordergrund. Entsprechend wichtig ist es auch, die eingesetzte SAP-Software auf einem angemessenen Qualitätslevel zu halten. „Das spielt bei uns eine sehr große Rolle, da wir änderungsbedingte Störungen sowohl auf Seiten der Software als auch auf Seiten der Technik möglichst gering halten wollen“, erläutert Torsten Tuschinski, CCoE-Verantwortlicher und Leiter SAP-Basisdienste bei IT.NRW. Und er ergänzt: „Rund 90 Prozent aller Störungen in einem IT-System sind auf Änderungen zurückzuführen. Das heißt für uns, wenn wir diese Änderungen vornehmen, sei es in der Software oder in der Infrastruktur, führen wir umfangreiche Tests durch, um die Qualität unbedingt sicherzustellen.“ Das betrifft Updates genauso wie Releasewechsel, das Einspielen von Patches, aber auch den Austausch von Servern, Festplatten etc.
Qualitätssicherung als Basisleistung
Das Streben nach bestmöglicher Qualität in den SAP-Prozessen war für Torsten Tuschinski ein triftiger Grund, ein SAP Customer Center of Expertise (CCoE) Advanced einzurichten. Ein Projekt, in dessen Verlauf die eine oder andere Herausforderung gemeistert werden musste. Ein zentraler Punkt bestand in der Aufgabe, die ehemals unabhängig voneinander agierenden IT-Dienstleister in Münster und Düsseldorf nach der Zusammenlegung zum zentralen IT-Dienstleister IT.NRW auch im Zuge des SAP-Qualitätsmanagements zusammenzuführen. „Wir mussten völlig unterschiedliche Strukturen, Prozesse und Vorgehensweisen vereinheitlichen. Denn nur dann konnten in dem jetzt doppelt so großen gemeinsamen SAP-Bereich auch Synergien entstehen“, berichtet Torsten Tuschinski. Infolge der Umorganisation wurde das gesamte Unternehmen buchstäblich von links auf rechts gedreht. Keine Organisationseinheit hieß hinterher noch so wie zuvor und alle Bereiche wurden in diesem Zuge neu zugeschnitten. Es war der konsequente Weg von einer klassischen Aufbauorganisation zu einer Matrixorganisation.
Good Practice statt Best Practice
Dabei stand an erster Stelle die Zertifizierung als formaler Akt. In einem kleinen Kernteam aus CCoE-Leitung, vier Qualitätsmanagern und der Servicestelle wurde das notwendige Wissen um die SAP-Qualitätsstandards aufgebaut, entsprechend dokumentiert und für die Zertifizierung herangezogen. „SAP schlägt für die Umsetzung der Qualitätsstandards im CCoE vor, vier Qualitätsmanager zu installieren, mit einer Art koordinierter Steuerungsfunktion“, erläutert Torsten Tuschinski. Das Rollenmodell bot als Best-Practice-Ansatz eine sehr gute erste Orientierung, um die notwendigen Aufgaben zu definieren und Prozesse umzusetzen. Der Best-Practice-Ansatz wurde dann durch die Erfahrungen und das Wissen der Kollegen aus den spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen bei IT.NRW ergänzt zu einem „Good-Practice-Ansatz“, wie Torsten Tuschinski ihn nennt, in Anlehnung an den Begriff aus der IT Infrastructure Library.
Alle Wissensträger abholen
Darüber hinaus musste auch berücksichtigt werden, dass von den vier Qualitätsmanagern alle bis auf eine Person IT.NRW oder das Team im Rahmen der Vereinheitlichung verlassen hatten. Demzufolge waren Kollegen gefordert, die bislang nicht so intensiv mit der Thematik beschäftigt waren, sich in die Materie einzuarbeiten. Zudem wurde das Projektziel dahingehend angepasst, dass der praktische Nutzen der „Good Practices“ im Vordergrund stehen sollte. An dieser Aufgabe waren alle Betroffenen aus dem gesamten SAP-Bereich sowie der übrigen Rollen von IT.NRW beteiligt. Sie konnten sich aktiv in die Optimierung der Prozesse einbringen und haben folglich die Ergebnisse auch mitgetragen. „Wir als SAP-Bereich sind Teil des Gesamthauses IT.NRW und haben viele Schnittstellen zu anderen Bereichen. Wenn wir unsere Vorgehensweise im SAP-Umfeld optimieren, zieht das Kreise. Und darum ist es wichtig, bei einem entsprechenden Projekt alle Beteiligten auch von Anfang an mitzunehmen“, so der Leiter SAP-Basisdienste.
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