Innovationsvirtuose Intralogistik

Jungheinrich

Das Hamburger Traditionsunternehmen Jungheinrich ist neben seinen Flurförderzeugen für komplexe Lager­systeme und Automationslösungen bekannt. Damit es bei den Kunden auch nach Vertragsabschluss rund läuft, stehen über 5.500 Kundendiensttechniker in einem globalen Service-Netz parat. Verteilt waren auch die Infor­mationen und Daten für das Reporting und Controlling im After-Sales. 2020 fiel daher die Entscheidung für ein SAP-Analytics-Cloud (SAC)-Pilotprojekt – auch, um in Zukunft für S/4HANA optimal aufgestellt zu sein.

Die Erfolgsgeschichte begann 1953 mit dem Bau der ersten Elektrostapler, heute zählt Jungheinrich zu den weltweit führenden Lösungsanbietern für die Intralogistik. Und es geht mit großen Schritten Richtung Zukunft, denn das Portfolio an Flurförderzeugen, Automatiksystemen und Dienstleistungen bietet Kunden passgenaue Lösungen für die Herausforderungen der Industrie 4.0.

Reimar Teschers Gruppenleiter Business-Intelligence (BI)-Reporting bei Jungheinrich

Wir haben bereits seit mehr als 15 Jahren SAP BW im Einsatz. Und mit der SAC haben wir jetzt endlich ein Dashboard-Produkt, das man auch tatsächlich nutzen kann, vor allem für Self-Services.  

Intralogistik-Allrounder

Und genau das schätzen die Kunden von Jungheinrich: Neben dem Angebot unterschiedlichster Flurförderzeuge und vollautomatisierter Intralogistiksysteme profitieren sie auch von der Expertise im Bereich Elektromobilität und Lithium-Ionen-Technologie. So sind beispielsweise die mit Lithium-Ionen-Batterien ausgestatteten Fahrzeuge bereits nach 30 Minuten Ladezeit wieder einsatzfähig für die nächste Schicht. Intelligente Software-Lösungen und Services wie Materialflussanalyse, Planung, Betrieb, Schulungen, Trainings und Instandhaltung runden das Angebot ab. Das Portfolio in den Geschäftsfeldern Neugeschäft, Miete und Gebrauchtgeräte sowie Kundendienst ist groß. Die Nachfrage der Kunden aber ebenfalls.

Jungheinrich AG

Jungheinrich wurde 1953 in Hamburg als Familienunternehmen gegründet und gehört heute zu den weltweit führenden Intralogistikunternehmen. 2020 erwirtschafteten über 18.000 Mitarbeitende weltweit 3,8 Mrd. Euro Umsatz. Der Konzern mit Stammsitz in Hamburg ist in 40 Ländern mit eigenen Direktvertriebsgesellschaften und in rund 80 weiteren Ländern durch Partnerunternehmen vertreten und ist mittlerweile Logistiksystemanbieter, Software-Schmiede und Maschinenbauer in einem.

Nutzer brauchen Transparenz und einfachen Zugang

Ebenfalls groß war der Bedarf nach transparenten, nachvollziehbaren Reports im Controlling, trotz einer guten Datenbasis dank SAP Business Warehouse (BW). Warum es im After-Sales einen dringenden Modernisierungs­bedarf gab, erklärt Alexander Janott, Head of After-Sales-Controlling bei Jungheinrich: „Wie bei vielen anderen Unternehmen auch haben wir uns im Reporting lange mit den üblichen Werkzeugen beholfen, wie z. B. Excel, Share Point und PDF. Das Reporting und Controlling damit aber wirklich anwenderorientiert nutzen zu können, war schlicht unmöglich.“ Datenbeschaffung stand oft im Fokus, Analyse und Berichtserstellung waren teilweise sehr manuell geprägte Prozesse.

Alexander Janott Head of After-Sales-Controlling bei Jungheinrich

Ein BI-Tool verändert die Arbeitsweise, darüber muss man sprechen und den Kolleginnen und Kollegen den Mehrwert und die enormen Vorteile aufzeigen

Dashboard-Blueprints unverzichtbar

Sein Kollege Reimar Teschers, Gruppenleiter Business-Intelligence (BI)-Reporting, freut sich ebenfalls sehr über die neue Lösung: „Wir haben bereits seit mehr als 15 Jahren SAP BW im Einsatz. Und mit der SAC haben wir jetzt endlich ein Dashboard-Produkt, das man auch tatsächlich nutzen kann, vor allem für Self-Services.“ Mitarbeitende im After-Sales melden sich heute einmal im System an und haben dann alle notwenigen Informationen auf ihrem Bildschirm.

Den Weg dorthin begleiteten aber noch einige To-Dos. So wurde z. B. vorab viel Zeit investiert, um auf Basis der internen Design-Guideline ein Dashboard-Konzept zu erstellen, das alle Eventualitäten visualisiert. „Visualisierungen, die einem Standard folgen, helfen dabei, Aussagen schnell zu erfassen und nachhaltig zu begreifen. Außerdem ersparen sie spätere Diskussionen über Vorlieben bezüglich verschiedener Darstellungsmöglichkeiten, wie etwa Tortendiagramme oder Ampeln“, sagt Alexander Janott.

Optimierungspotenziale SAP Analytics Cloud

Feedback zu Online-Service-System (OSS)-Meldungen dauert zu lange

  • Single-sign-on (SSO)-User muss in Großbuchstaben geschrieben werden, andernfalls bleibt ein falscher User im Shadow-Cache stehen

Den Wandel erklären und begleiten

Viel gesprochen werden muss seiner Meinung nach allerdings auch über den Wandel, den ein solches Projekt mit sich bringen kann. „Ein BI-Tool verändert die Arbeitsweise, darüber muss man sprechen und den Kolleginnen und Kollegen den Mehrwert und die enormen Vorteile aufzeigen“, sagt BI-Experte Alexander Janott. „Eine Analyse der Top-Key-Performance-Indicators (KPI) mit wenigen Mausklicks oder die Darstellung der Performance der letzten Jahre auf einen Blick können dabei immens helfen.“

In Summe ist er sehr zufrieden mit den Abläufen und Ergebnissen, gleiches gilt für seinen Kollegen Reimar Teschers: „Der After-Sales hat im SAC-Projekt eine Vorreiterrolle. Aber es zeichnet sich heute schon ab, dass wir in anderen Fachbereichen viel Boden gut gemacht haben – sprich, hier müssen wir vorab weniger Überzeugungsarbeit leisten, denn die Mitarbeitenden sehen, wie gut die SAC als Front-End-Tool funktioniert.“

Ablauf Einführung im Fachbereich After-Sales

Erste Modelle und Stories wie Tagesumsatz und Umsatzprognose sowie Tagesproduktivität anlegen

  • Dafür eigene Queries erstellen
  • Ordnerstruktur anlegen
  • Berechtigungskonzepte für zentrale Analyse und Reportings erstellen
  • Im nächsten Schritt Konzern-Reporting definieren und anlegen
  • Projektpräsentation und Training für Anwender weltweit bereitstellen
  • Regelmäßige Q&A-Sessions für die Anwender in den Sales-Units

Neues Level an Kaskadierung

Dass es bei den Endnutzern mittlerweile Klick gemacht hat, zeigen auch die Zahlen: Über 400 User nutzen die Lösung, und es wurden bereits Lizenzen nachgekauft. Eine Entwicklung, die gut zum stetig steigenden Weltmarktvolumen für Flurförderzeuge passt. „Wir verzeichnen in allen Regionen einen deutlichen Nachfrageanstieg“, freut sich Reimar Teschers. SAC helfe dabei, die Transparenz über die Geschäftsentwicklung und Performance im After-Sales zu steigern. „Unsere Kunden können sich weiter beruhigt auf ihr Geschäft konzentrieren, denn die Leistungen ihrer Staplerflotten und Systeme sind bei Bedarf zuverlässig abrufbar“, fasst Reimar Teschers zusammen.

Glossar

SAP Analytics Cloud

Die Lösung kombiniert Business Intelligence (BI), erweiterte und vorausschauende Analysen sowie Planungsfunktionen in einer Cloud-Umgebung. Als Analyseschicht der SAP Business Technology Platform (BTP) unterstützt sie fortschrittliche Analysen im Unternehmen.

Digitale Reise geht weiter

Parallel zur SAC-Einführung geht auch die S/4HANA-Implementierung mit großen Schritten voran. Denn neben dem klassischen Portfolio entwickelt Jungheinrich sehr rege neue Angebote und Services. Alexander Janott resümiert: „Mit S/4HANA können wir unsere Prozesse durchgehend an den Kundenbedürfnissen ausrichten und neue digitale Produkte entwickeln und anbieten.“

Bildnachweis: iStock, Jungheinrich AG Autorin

Autorin

Autorin: Sarah Meixner
blaupause-Redaktion
blaupause@dsag.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert